Am vergangenen Wochenende fanden in Künzell die Deutschen Pokal-Meisterschaften der Männer und Frauen statt.
Für diese zweithöchste Meisterschaft in Deutschland waren nur die jeweils beiden besten Judoka der Rangliste der einzelnen Landesverbände startberechtigt. Für den Landesverband Hessen war Hratschik Latschinjan (-60KG) als Erster der Rangliste in seiner Gewichtsklasse nominiert.
Hratschik rechtfertigte dieses Vertrauen und konnte die ersten drei Kämpfe vorzeitig und souverän ge-winnen. Alle Kämpfe gewann er mit verschiedenen Techniken –sowohl im Stand, als auch im Boden-,
was für seine enorme Technikvielfalt spricht. Im Finale hatte er dann leider nicht nur mit seinem Gegner, sondern auch mit den Kampfrichtern zu kämpfen. Sein Gegner, der amtierende Deutsche Meister der
Altersklasse U21, hatte einen nicht unerheblichen Bonus bei den Referees, so dass er sich mit klarem
Passiv-Judo (also nur verteidigen und den Gegner wegsperren) ohne Strafen über die Kampfzeit retten konnte. Eine äußerst umstrittene Wertung zugunsten des Gegners (normalerweise wird in solch einer unklaren Situation keine Wertung gegeben) entschied dann auch noch diesen Kampf. Trotz dieser Niederlage (oder besser gerade deswegen, denn Jeder sah, wer in diesem Kampf eigentlich hätte gewinnen müssen), wurde Hratschik vom fachkundigen Publikum mit „Standing-Ovations“ gefeiert. Somit am Ende die Silbermedaille für Hratschik und ein weiterer toller Erfolg in seiner Karriere.
Auch sein Bruder Hakob (-66KG) bestätigte seine derzeit tolle Form (Vize-Hessenmeister, 5. Platz beim Ranglistenturnier in Speyer). Hakob konnte seine ersten drei Kämpfe sicher gewinnen. Erst im Halbfinale musste er sich nach fast 8 Minuten Kampfzeit unglücklich mit einer Strafe seinem Kontrahenten geschlagen geben. Im Kampf um Platz 3 ließ er sich dann von seinem Gegner überraschen und verlor. Wenn man bedenkt, dass Hakob in 5 Kämpfen nur eine Wertung kassierte, ist am Ende ein 5. Platz äußerst unglücklich und spiegelt nicht die tolle gezeigte Leistung wieder.